niedrigenergiehaus in holzrahmenbauweise mit erdwärmepumpe

ort: schweitenkirchen – holledau


konstruktion innen: tragendes holzskelett und kalksandstein-sichtmauerwerk,
alle innenwände herausnehmbar,
nachgewiesener heizenergieverbrauch 50 kWh/m²a


auszeichnungen:
endrunde beim holzbaupreis bayern 1998,
präsentiert im rahmen der architektouren 1999 der bayerischen architektenkammer




in der holledau, einer gegend mit traditionell langen einfachen baukörpern ohne große dachüberstände, am rande eines weilers gelegen, ein schöner bauplatz: an der grenze zwischen den kleinteiligen obstgärten und der offenen landschaft.
die erschließung des leicht ansteigenden grundstückes von süden folgt genau dieser grenze und auch im haus mit seinen halbgeschossig versetzten ebenen setzt sich dieser weg mit den so unterschiedlichen ausblicken fort: der offene wohnessbereich bekommt sonnenlicht aus drei himmelsrichtungen.
das nur 6,50 m breite haus ist im obergeschoss an jeder stelle in seinem gesamtprofil erlebbar: für eltern und kinder entstehen offene schlaf – und leseemporen im raumhaltigen dach und im bad wandert die gewünschte badewanne nach oben – ein kleines waschhaus im dachspitz.

konstruktion und energiekonzept
das zweigeschossige unterkellerte gebäude ist als niedrigenergiehaus mit einer hochwärmegedämmten gebäudehülle konzipiert. die aussenwände bestehen aus zweigeschossigen holzrahmenbauelementen (u-wert 0.18) mit innenliegender osb-platte als aussteifung und sind zweischalig aufgebaut: die vollgedämmte innenschale integriert das deckenauflager und dient als installationsschicht. fenster (u-wert 1.1) und aussen-verschalungen sind durchgängig in lärche gehalten.
das gebäudeinnere trägt ein brettschichtholzskelett mit zangenstützen, zwischen die nichttragende innenwände aus kalksandsteinsichtmauerwerk trocken angeschlossen werden. in weiter zukunft könnten so die zwischenwände wieder herausgenommen und das einfamilienhaus im extremfall zu einem offenen bürohaus des bauherrn werden.
dach und decken sind einfache holzbalkenkonstruktionen (u-wert 0.17 gegen keller bzw. aussenluft). zur verbesserung des schallschutzes erhielten die decken beschwerungen aus betonplatten. zusammen mit einem dicken estrich und den massiven innenwänden ergibt sich eine große speichermasse, die direkt an die raumluft angeschlossen ist.
die offenen gemeinschaftsbereiche erhielten asphalt-plattenbelag mit fußbodenheizung, alle individualräume linoleum und einzelheizkörper für eine flinkere regelbarkeit.
durch den schweren lehm des baugrundes bot sich eine monovalente erdreichwärmepumpe mit großem pufferspeicher als niedertemperaturheizung für raumwärme und warmwasserbereitung an. der anschluß von solarkollektoren ist vorbereitet.
sommerliche überhitzung helfen die unterschiedlichen schiebeläden auf ost- und westseite und der feste sonnenschutz im süden vermeiden und schaffen dabei eine herrliche lichtstimmung im haus.
das gebäude versprach als niedrigenergiehaus in der computersimulation einen jahresheizenergiebedarf von ca. 50 kwh/m2a. die energierechnungen des ersten jahres belegen, daß dieses ziel auch ereicht wurde.

aussenwände
zweigeschossige holzrahmenbauweise
hochgedämmt, u-wert ca. 0.18

dach
hochgedämmt, u-wert ca. 0.17

fenster und türen
lärchenholzrahmen bzw. aluminiumfest-
verglasungen, u-wert ca. 1.1
südfassade mit festem sonnenschutz
schiebeläden an ost- und westseite
für guten sommerlichen wärmeschutz

fenster und türen
lärchenholzrahmen bzw. aluminiumfest-
verglasungen, u-wert ca. 1.1
südfassade mit festem sonnenschutz
schiebeläden an ost- und westseite
für guten sommerlichen wärmeschutz

innenwände
brettschichtholzskellett ausgemauert
mit kalksandsteinsichtmauerwerk
zur verbesserung von schallschutz und
wärmespeicherfähigkeit

decken
einfache holzbalkendecken, gegen keller
hochgedämmt, u-wert ca. 0.17

böden
asphaltplattenbelag bzw. linoleum
auf dickem zementestrich
zur verbesserung von schallschutz und
wärmespeicherfähigkeit

heizung
monovalente erdreichwärmepumpe (10,5 kw)
mit 850 l pufferspeicher für raumwärme und
warmwasser, in einer 2. ausbaustufe für
ergänzende solarkollektoren vorbereitet

wärmeabgabeflächen
gemeinschaftzonen mit fussbodenheizung
individualräume mit heizkörpern für flinkere
regelbarkeit

jahresheizwärmebedarf
ca. 48,6 kwh / m2a, niedrigenergiestandard
(nach wschvo 1995 zulässig: ca. 78,9 kwh / m2a)

wohnfläche ca. 195 m2